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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem paläontologischen Begriff Fossil. Für andere Bedeutungen siehe Fossil (Begriffsklärung) |
Stromatolithe gehören zu den ältesten bekannten Fossilien. An diesen
proterozoischen Stromatolithen aus den östlichen
Anden von Bolivien ist der feinlagige Aufbau deutlich zu erkennen
Der Körper dieses
Ammoniten wurde während des Fossilisationsvorgangs in einem reduzierendem Ablagerungsmilieu allmählich durch Schwefelverbindungen ersetzt, die später zu
Pyrit kristallisierten. Breite: 11 mm
Als Fossil (von lat. fossilis „(aus)gegraben“) oder Versteinerung, früher auch Petrefakt (von griechisch „Stein") genannt, bezeichnet man jedes Zeugnis vergangenen Lebens aus der Erdgeschichte. Im Gegensatz zur Versteinerung ist aber nicht jedes Fossil mineralisiert.
Derartige erdgeschichtliche Dokumente können sowohl körperliche Überreste (Körperfossilien) als auch Zeugnisse der Aktivität von Lebewesen (Spurenfossilien) sein, die älter als 10.000 Jahre sind[1] und sich somit einem geologischen Zeitalter vor dem Beginn des Holozäns zuordnen lassen. In der Biologie und Paläontologie werden die Arten, die bis zur Wende Pleistozän/Holozän ausstarben, als fossil bezeichnet und den rezenten Arten gegenüber gestellt, denjenigen also, die heute noch leben oder erst im Laufe des Holozäns ausstarben.
Durch besondere Umstände sind manche Lebewesen nach ihrem Tod nicht verwest und zerfallen, sondern Bestandteile, Form und/oder Struktur blieben bis heute erhalten. Die fossilen Energieträger Erdöl, Erdgas und Kohle sind ebenfalls Überreste vorwiegend pflanzlicher Biomasse. Es muss dabei jedoch bedacht werden, dass auch jegliche Spuren von Lebewesen der Erdgeschichte, also unter anderem Abdrücke und versteinerte Exkremente (Koprolithe), zu den Fossilien gezählt werden.
Wissenschaftler gehen von etwa 1 Milliarde Tier- und Pflanzenarten aus, die seit dem Beginn des Phanerozoikums vor 542 Mio. Jahren entstanden sind, manche rechnen sogar mit 1,6 Milliarden. Weit unter 1 Prozent dieses Artenreichtums ist fossil erhalten geblieben, denn die Bedingungen für eine Fossilwerdung sind generell ungünstig und viele Fossilien sind im Laufe der Jahrmillionen von der Erosion zerstört worden. Forscher haben bis 1993 rund 130.000 fossile Arten wissenschaftlich beschrieben. [2]