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Delphi

In grauer Vorzeit ließ Zeus an den beiden Enden der Welt jeweils einen Adler aufsteigen, um die Erde abzumessen. Dort, wo sie sich nach ihrem Flug begegneten, sollte ihr Mittelpunkt sein. Die Wappentiere des Zeus stießen an einem Ort im zentralen Griechenland wieder aufeinander, welcher fortan durch den "Omphalos" - den Nabel der Welt - markiert wurde. An dieser Stelle am Fuße des 2.457 Meter hohen Berges Parnaß errichteten die Menschen die Stadt Delphi. Sie wurde dank des Apollon-Heiligtums und des berühmten Orakels der bedeutendste Kultort der Antike.

Delphi wurde im Laufe der Geschichte mehrmals durch Erdbeben und Erdrutsche zerstört. In antiker Zeit wurden die mächtigen Bauwerke aber stets wieder aufgebaut - Tempel und Orakel waren schließlich Dank der zahlreichen Opfergaben und Orakelgebühren ein sehr gutes Geschäft. Erst im Jahre 394 n. Chr., als Kaiser Theodosius alle heidnische Kulte verbot, kam auch das Ende des Orakels von Delphi.
Der Ort geriet für mehr als eineinhalb Jahrtausende in Vergessenheit. Erste Ausgrabungen erfolgten am Ende des 19. Jahrhunderts.

Das Original des Omphalos ist nicht erhalten geblieben, aber im Museum von Delphi befindet sich eine steinerne Kopie aus römischer Zeit. Auch von den gigantischen Tempelanlagen sind meist nur noch die Grundmauern zu sehen. Beeindruckend sind die Ruinen des Stadions, des Schatzhauses der Athener und ganz besonders die monumentalen Fundamente des Apollon-Tempels. Dieser Tempel war einst das Herzstück der gesamten Kultanlage. Hier verkündete die Seherin Pythia ihre meist zweideutigen Orakelsprüche.

Über die Prozedur des Orakels ist wenig bekannt. Für alle Priester des Apollon war es selbstverständlich, Stillschweigen über sämtliche Vorgänge im Hause des Gottes zu bewahren. Was auch immer in unserer Zeit vermutet wird - die Priester haben ihr Wissen mit ins Grab genommen und wir werden die (ganze) Wahrheit nie erfahren.

In die Wände des Apollon-Tempels waren die "Sprüche der sieben Weisen" eingemeißelt - Worte aus antiker Zeit, die auch heute noch gültig sind:

  1. Erkenne dich selbst.
  2. Die meisten sind schlecht.
  3. Alles ist Übung.
  4. Nutze die Zeit.
  5. Nichts im Übermaß.
  6. Eile mit Weile.
  7. Keiner entflieht dem Schicksal.
 
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