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  2 punischer krieg
 
 

Der Zweite Punische Krieg

Der römische Sentat, als er diesen folgenschweren Entscheid gefällt hatte, war sich ziemlich sicher, dass die Karthager besiegt würden, und dass damit die karthagischen Besitztümer in römischen Besitz übergehen würden. Denn weder die karthagische Armee, die zwar ebenso schlagkräftig war wie die römisch, aber in ganz Spanien und in ganz Afrik herunverteilt war oder die karthagische Flotte konnte es mit den Römern aufnehmen. Nur einen Faktor hatten die Römer nicht mit einberechnet: die Person Hannibals. Er wusste die römischen Pläne zu durchkreuzen wie kein anderer. Er sammelte ein Heer von sechzigtausend Mann und hatten einen kühnen fast verwegenen Plan. Er wollte die Alpen überschreiten und die Römer dort angreiffen, wo es am meisten schmerzte. Im Zentrum des römischen Imperiums. Aber es war Eile geboten, wollte sich Hannibal Chancen ausrechnen, dass sein Plan klappen könnte. Denn sollte er es nciht mehr schaffen die Alpen noch in diesem Herbst zu überqueren so waren seine Chance zunichte. Zu allem kam noch, dass Hannibal die Nachricht der römischen Kriegserklärung erst im Juli erhalten hatte. In grösster Eile hatte er sein her zusammengetrieben und schritt zur Überquerung der Alpen.
  Es sollte ein wahrer Kampf werden die Alpen auch nur halb lebend zu überstehen. Es warteten nicht nur kriegerische Bergstämme, Eis und Kälte, sondern hinzu kamen auch noch der Mangel an Lebensmitteln, der sehr frühe Einbruch des Winters und die pysische Erschöpfung der Soldaten, die seit Monaten keine Ruhe mehr fanden. Und als Hannibals Heer jenseits der Alpen ankam, zählte es nur noch knapp 20'000 Soldaten und 6'000 Reiter eines anfangs über 60'000 Soldaten zählenden Heeres. Die milderte die Chancen eines glücklichen Ausgangs von Hannibals Plänen drastisch.
  Doch im Verlauf der nächsten Wochen änderte sich das Bild. Bei den ersten Begegnungen mit Römern, erwies sich die karthagische Reiterei als überlegen. Darauf zogen die Mannen unter Hannibal weiter und traffen zum ersten Mal auf Gallier. Hannibal wollte, dass sie sich seinem Kreuzzug anschliessen, aber die Gallien standen der ganzen Sache skeptisch gegenüber. Erst ein weiterer Sieg Hannibals konnte die Gallier dazu bringen Hanniabl in seinem Kampf gegen die Römer zu unterstützen. Verstärkt auf 40'000 Mann zog das her weiter.
  Die Kunde der Niederlage der römischen Heere veranlasste den römischen Konsul Sempronius seine Legionen nicht nach Spanien, wie ursprünglich geplant, sondern im Lande zu behalten. Somit war ein erstes Teilziel Hannibals erreicht; er konnte einige römische Heere in Italien binden. Sempronius vereinte seine Armee mit derjenigen des anderen Konsuln Scipio. Sie waren der Meinung eine rasche Entscheidung müsse fallen. Auch Hannibal wollte das.
  Zur Zeit der Wintersonnenwende traten die beiden Heere auf einem Schlachtfeld nahe Trebia zusammen. Wie es bei den Römern üblich war, wollte Sempronius durch den massierten Angriff seiner Legionen das Zentrum des Gegners durchstossen uns so die Entscheidung erzwingen. Doch Hannibal disponierte anders, als die Römer es erwartet hatten. Bei seinen Planungen spielten die Reiter eine entscheinende Rolle. Sie sollten nach der Ausschaltung der römischen Schwadronen das feindlich Fussvolk von hinten attackieren. Gelingen konnte das freilich nur wenn die eigene Fussmannschft lange genug entgegen halten konnte. Es kam Hanibal auch zustatten, dass er diese Momente genaustens kalkuliert hatte und er über fähige Unterkommandeure verfügte, die im Notfall auch selbst handeln konnten. Der Plan ging auf und die römischen Truppen waren stark dezimiert worden.
  Leider für die Karthager hatten die karthagischen Heere in Spanien unglücklich gekämpft und vielen fast vollständig den römischen Todesschwadronen zum Opfer. Es zeigte sich, dass Hannibal der einzige fähige Führer war den die Karthager hatten. Wenn auch noch er untergehen würde, hätten die Karthager den Krieg verloren. So hiess es für Hannibal alles oder nichts und er musste nach und nach in Mittelitalien eindringen und als Ziel haben das Zentrum der Macht, Rom, anzugreifen.
  Währendessen hatten zwei römische Armeen nahe der der Ost und Westküste Stellung bezogen und wollten Hannibal den Weg abschneiden. Hannibal machte ihnen aber einen Strich durch die Rechnung. Er zog zusammen mit seine Gefolgschaft durch die Sümpfe des ittleren Arno, die den Römern als unpassierbar schienen und konnte den Legionen des Konsuls einen Hinterhalt stellen. Als nun die Römer auf der Verfolgung Hannibals durch einen Engpass in den Bergen marschieren mussten, schlug Hannibal zu. Von allen Seiten griff er die Römer an und es war ein voller Erfolg. Die römischen Heere wurde vollkommen aufgerieben. Das Fazit für Rom war niederschmetternd. Die eine Armee war verloren, die andere durch den Verlust ihrer Reiterei vorerst aktionsunfähig. In Rom wurde der Kriesen Stab zusammen gerufen und man griff auf ein Mittel zurück das man seit ewigen Zeiten nicht mehr angewandt hatte. Man bestimmte einen Diktator, der die anstatt der beiden Konsuln eingesetzt wurde.
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Das Schlachtfeld bei Cannae.
 

  Hannibal zog weiter nach Süden und plünderte mit seiner Armee gesamte Landstriche. Die römischen Legionen folgten Hanniabl zwar, aber sie griffen nicht ein; zu gross war die Schmach der vorangehenden Schlachten gewesen. Und auch Hannibal musste einsehen, dass auch ihm Grenzen gesetzt waren. Denn er war seinem Ziel, der Auflösung des römischen Bündnissystems, nicht näher gekommen und so musste er auf eine weitere Schlacht hoffen. Im Sommer des Jahres 216 vor Chr. sollte es soweit sein. Ein Heer von 80'000 Legionären sammelte sich auf einem Schlachtfels bei Cannae um der karthagischen Macht von weniger als der Hälfte gegenüber zu stehen. Trotzdem fand Hannibal einen Weg, um die Unterlegenheit seiner Infanterie zu kompensieren und die feindliche Übermacht nicht zur Entfaltung kommen lassen.
  Sein Zentrum, bestehend aus Galliern und Spaniern, schob er halbmondförmig vor und stellte rückwärts daneben gestaffelt seine in römischer Weise geschulten libyschen Truppen auf. So traf der römische Stoss zunächst die Gallier und Spanier, die langsam zurückwichen. Als nun die Römer nachdrängten, griffen von beiden Seiten die Libyer in den Kampf ein und nahmen die dicht zusammengeballten römischen Haufen in die Zange. Der römische Angriff verlangsamte sich und kam schliesslich ganz ins Stocken. In diesem Augenblick erschienen im Rücken der Römer die karthagischen Reiter, die zuvor die römischen Schwadronen geschlagen hatten. Die zusammengedrängten Römer fanden keinen Ausweg mehr und wurden trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit fast völlig vernichtet. Nur dem Konsul Varro gelang es mit wenigen Reitern, nach Canusium zu entkommen, wo er an den folgenden Tagen die Versprengten, insgesamt einige tausend Mann, um sich sammelte.
  Für einen Augenblick mochte es so aussehen als wäre der Krieg entschieden. Alexander der Grosse hatte einst in drei Schlachten die Macht des Perserkönigs zertrümmert. Aber die Geschichte wiederholte sich nicht. Rom dachte nicht daran zu kapitulieren und die alten Staatsmänner, an der Spitze Fabius Maximus, waren der Situation gewachsen. Obwohl Hannibal mehrere Aussenpsten in Süditalien einnehmen konnte, blieben sie untereinander isoliert und so konnte er keine richtige Basis finden um seinen Angriff auf das römische Kernland zu starten. Die karthagischen Offensiven verebbten in Italien sowie in Spanien. Diese Ereignisse wurden aber von einem anderem überschattet.
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Sehen sie eine Animation der Schlacht von Cannae.
Zwei weiter Mächt traten auf Seite der Karthager in den Krieg ein. Zu einem Prinz Philipp V. von Makedonien und die Stadt Syrakus. Wobei die Unterstützung Prinz Philipps V. eher moralisch als militärisch war. Mit der Hilfe Syrakus' aber viel den Karthagern fast ganz Sizilien in die Hände. Rom musste einige Legionen aus Süditalien abziehen, um den totalen Untergang Siziliens aufzuhalten. Dies gab Hannibal wieder mehr Bewegungsfreiraum in Italien und es schien als könnte er seine Stützpunkte zu einer Linie zusammen schliessen. Den Römern kam aber zu Guten, dass sich die Kampfgeschehnisse nicht nur aud Italien bezogen und sie konnten entlastende Erfolge in Sizilien, das man wieder zurückerobern konnte, und Spanien, wo man die Stadt Saguntum eingenommen hatte, feiern. Durch diese Erfolge konnten die Römer einige Truppen aus den Krisengebieten abziehen und sie in den Brand Süditaliens werfen. Dadurch gelang es den Römern die wichtigste Stadt, die Hannibal in Italien eingenommen hatte zu berfreien. Als Capua wieder den Römern zugehörig war, war das der Anfang vom Ende für Hannibal.
  Währen die Karthager in ihren eigenen Reihen zerstritten waren, wählten die Römer ihren neuen Konsuln Publius Cornelius Scipio (210 vor Chr.). Eine bessere Wahl hätte man nicht treffen können. Als Scipio in Spanien ankam, vollführte er sogleich einen kühnen Zug entlang der Küste und drang bis zur Stadt Carthgo Nova vor und konnte sie einnehmen. Der Fall von Neukarthago hatte weitreichende Folgen. Nicht nur die meisten spanischen Städte traten zu Scipio über, sondern auch die karthagische Stellung in Spanien war damit an der Wurzel getroffen.
  Noch ein letztes Mal sollte sich für die Römer auf eigenem Boden Gefahr zeigen. Der geschlagene Feldherr Hasdrubal, der Bruder Hannibals, zog mit seinem Heer ein weiteres Mal über die Alpen. Aber im Grunde überschätzten die Römer die Gefahr. Hasdrubal war mit Hannibal nicht zu vergleichen. Ihm fehlte der Elan und vor allem das strategische Genie. Hasdrubals Heer wurde aufgerieben noch bevor es sich mit Hannibals vereinigen konnte. Zur gleichen Zeit schloss man einen Frieden mit dem Führer der Makedonen, Philipp V. Man wollte die Hände frei haben für einen letzten militärischen Schlag gegen Karthago. Scipio, der mittlerweilen aus Spanien zurückgekehrt war, wurde mit dem Auftrag, die Karthager auf ihrem eigenen Heimatland anzugreiffen, versehen. Als ihn 204 vor Chr. die Nachricht erreichte, dass König Syphax von Numidien, bisher ein Verbündeter Roms, das Bündnis mit sofortiger Wirkung auflösen würde, wenn sich römische Truppen auf karthagisches Staatsgebiet wagen würden, war er schon zur Abreise bereit und sie wurde nicht verschoben. So geriet er nach der Landung in Afrika zunächst in grosse Schwierigkeiten, da er seine Pläne darauf aufgebaut hatte, dass König Syphax ihn unterstützen würde. Dadurch musste Scipio in Friedensverhandlungen mit den Karthagern treten. Er ging zum Schein darauf ein um über die Wintermonate hinwegzukommen. Als der Winter aber vorbei war, beendete er die Verhandlungen abrupt und überraschteseinen Gegner völlig. Einen Monat später gab es eine weitere Schlacht gegen die efreiten des König Syphax. Er unterlag gegen Scipio und sein Reich fiel wie ein Kartenhaus zusammen. Roms afrikanischer Bundesgenosse Masinissa übernahm das Erbe. Karthago lag nun vollkommen isoliert da und seine Führer wollten auf die Rückkehr Hannibals aus Italien warten. So schickten sie Gesandte zu Scipio, die um Frieden bitten sollten. Scipio war nicht abgeneigt und er unterbreitete den Karthagern seine Bedingungen. Die Karthager sollten auf sämtliche überseeischen Beziehungen verzichten, die Kriegsflotte auf zwanzig Schiffe reduzieren und Karthago sollte einen Betrag von 5000 Talenten Gold entrichten. Als Scipio nur noch auf die Genehmigung des Senates wartete, war Hannibal zurückgekehrt und die römischen Friedensbedingungen als zu hart verworfen.
  Hannibals Heer kam den Römern an Zahl zwar etwa gleich aber seine Reiterei war um weites unterlegen. Hannibal selbst machte sich darüber keine Illusionen. Er suchte, als die feindlichen Heere sich bei Zama, etwa 200 Kilometer südlich von Karthago, gegenüberlagen, zunächst zu verhandeln. In einer Unterredung mit Scipio erklärte er sich zum Frieden bereit, wenn die Römer auf die geforderten Tribute und die Reduzierung der Kriegsflotte verzichteten. Als Scipio ablehnte, kam es zum letzten entscheidenden Kampf. Planung und Anlage der Schlacht, die Herausziehung der Veteranen als Reserve zeigten noch einmal Hannibals strategisches Genie, aber das Instrument, über das er verfügte, war unvollkommen und brüchig. Im entscheidenden Augenblick versagten die Soldaten, und die Schlacht endete mit einer völligen Niederlage. Rom nutzte das aus. Die Friedensvereinbarungen wurden noch einmal erhöht; die Kontribution sollte nun 10'000 Talente Gold betragen und die Kriegsflotte wurde auf zehn Schiffe reduziert. Zudem durfte Karthago nur noch innerhalb Afrikas in den Krieg treten und dies auch nur mit der Genehmigung Roms. Karthago war keine Konkurenz mehr für Rom, es war viel mehr vom endgültigen Zerfall bedroht. Der Zweite Punische Krieg endete damit im Jahre 201 vor Christus.
  Mit dem Schicksal Karthagos verknüpfte sich auch die Schicksal der Gallier. In einem an Grausamkeit nicht zu übertreffenden Krieg wurden die Gallier für alle Zeit aus Oberitalien vertrieben. In Spanien wurde die Macht ebenfalls von den Römern an sich gerissen und es wurden
die iberischen Provinzen gegründet. Zu ihrer Verwaltung wurden zwei neue Prätoren gewählt. Roms unmittelbarer Machtbereich erstreckte sich nunmehr bis zur Strasse von Gibraltar.

 
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