s-l-a1996
  Joseph der zweite
 
Kaiser Joseph II. war der älteste Sohn von Maria Theresia und Kaiser Franz I. Stephan. Nachdem die Kaiserin drei Töchter geboren hatte, von denen zwei früh verstarben, wurde Josephs Geburt begeistert gefeiert.
  
Joseph bevorzugte von früher Jugend an einen einfachen Lebensstil. Er war hochintelligent und gefürchtet für seinen Zynismus.
   
1764 wurde er zum deutschen König gewählt und 1765, nach dem überraschenden Tod seines Vaters, in Frankfurt zum Kaiser gekrönt. Bis zum Tod seiner Mutter 1780 blieb er in Österreich Mitregent. Erst dann konnte er seine Reformpläne voll in die Tat umsetzen.
Er schuf das Toleranzpatent (freie Ausübung für alle Religionen), hob die Leibeigenschaft auf und verkleinerte die Rechte der Grundherren.
  
Mit dem Allgemeinen Krankenhaus gründete er das damals größte Spital Europas. 1785 ließ Joseph das Josephinum eröffnen. Die Privatgärten von Schönbrunn und die kaiserlichen Jagdgründe im Prater und Augarten machte er dem Volk als Erholungsgebiete zugänglich.
Er schaffte einen Großteil des strengen spanischen Hofzeremoniells und die meisten Feiertage ab.
Joseph trug den Beinamen "Volkskaiser", und dass der zündende Funke der Französischen Revolution nicht auf Österreich übersprang, ist zweifelsohne seinem Regierungsstil zu verdanken.
  
1760 wurde Joseph mit Prinzessin Isabella von Parma verheiratet, die er abgöttisch liebte. Das Paar hatte eine Tochter, Maria Theresia. 1763 starb Isabella mit ihrem neugeborenen zweiten Kind an den Pocken.
Joseph weigerte sich, ein zweites Mal zu heiraten, aber Kaiserin Maria Theresia zwang ihn 1765 zur Hochzeit mit der bayrischen Prinzessin Maria Josepha. Diese Ehe war äußerst unglücklich, und als Maria Josepha zwei Jahre später ebenfalls an den Pocken starb, heiratete der Kaiser nicht mehr. Nach dem Tod seiner Tochter 1770 vereinsamte er immer mehr.
  
Da Joseph seine Reformen meistens schonungslos durchsetzte, konnten ihn viele seiner Zeitgenossen nicht verstehen. Wachsender Widerstand zwang ihn, knapp vor seinem Lebensende die meisten seiner Verordnungen wieder zurückzunehmen.
    
Gemäß seinen Anordnungen wurde sein Leichnam nicht einbalsamiert in Uniform beigesetzt.
 
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